Sassandra Grand Bereby
20.07.2017 | 5minWir hatten eine riesen Panne auf der Strecke zu Sassandra. Auf einmal ging gar nichts mehr… Gang rein und auf’s Gas… Nix… Mitten auf einer Strasse wo alle grossen Camions durchfahren.
In einem Loch… Ein Bulle hat dann einen Mechaniker gerufen der dann 4 Stunden später auch tatsächlich kam… Nach 5 Minuten wusste er bereits was kaputt war. Achse. Er meinte dann es wäre nicht schwierig zu flicken. Hat dann sofort angefangen zu arbeiten. 3 Stunden später, meinte er dann dass es doch ein bisschen schwieriger werden würde und er morgen wieder kommen würde. Haben wir also mitte auf der Strasse im Djungel übernachtet. Die Lastwagen sind teilweise nur ein paar Millimeter neben uns vorbei… Manno. Am nächsten Tag musste der Mech dann auf einmal die ganze Achse abnehmen weil das Teil drinnen verkeilt war. Zum guten Glück hat uns dann ein anderer Lastwagen aus dem Loch gezogen… Aber auf einmal standen wir da, ohne Räder, aufgebockt, mitten im Nichts…
Dann versuchte er eine neue Getriebe Stange zu finden. Kein Glück. Also musste ich mit ihm nach San Pedro auf dem Töff um in eine Fabrik ein neues Teil herzustellen. Dort auch wieder kein Glück, sie hatten kein gutes Stahl. Wir sollen morgen wiederkommen. Morgen wieder kein Glück… Und ich sag dir.
Die Strassen sind so schlecht und er ist mit dem Töff dermassen gerast, dass ich jetzt wieder an Gott glaube.
Es gibt bestimmt einen Gott, der nur diese Töff Fahrer beschützt. Er ist teilweise mit 80km/h über 10cm breite Betonreste gefahren. Links und Rechts grosse Löcher. Ein paar mal hat er ein Loch nicht gesehen und wir sind dann geflogen :) OMG…
Aber am nächsten Tag haben sie uns eine provisorische Lösung geschweisst und wir konnten noch am selben Abend abfahren um an diesem schönen Surf Spot anzukommen. Seit einer Woche sind wir nun in einem kleinen Paradis. Wunderschön.
Hier in Afrika kommt einem immer irgendwas dazwischen. Du kannst hier nicht wirklich etwas planen und dann auch durchziehen. Aber das entspannt auch irgendwie, weil du weisst dass es allen so geht. Und so haben alle Verständnis.
Was auch noch wahnsinnig war: Der Typ, zu dem wir wollten, stand auf einmal vor dem Bus und blieb dann die ganzen 4 Tage bei uns. Das war schon super, denn ich wollte Christelle und Amira nur ungerne alleine im Jungel lassen. Auch wenn es hier sehr sicher ist.
Deshalb mussten sie die ganze Achse ausbauen. Der Mech kam nur mit einem Hammer und einem Meissel an :)
Von hier aus arbeite ich die nächsten zwei Tage… Der Ort heisst Sassandra und hier gibt’s einwenig Internet… Unglaublich, hier gibt es nur ein Geldautomat und der ist seit 2 Wochen kaputt :) Die Leute leben hier von Fisch und Bananen… Ist wirklich so… Obwohl das hier ein Hotel ist kamen schon lange keine Gäste mehr. Die Strassen nach hier sind dermassen schlecht, dass alle einen grossen Bogen um den Ort machen.
Der Ort heisst Sassandra und hier gibt’s einwenig Internet…
Das ist Grand Drewin wo wir jetzt ein bisschen entspannen. Der Typ dem der Ort gehört ist ein Rasta und wir sind praktisch Familie. Kochen zusammen, essen zusammen und seine Kinder kümmern sich um Amira. Die gute hat schon seit 2 Tagen hohes Fieber. Wir sind nicht sicher was wir machen sollen. Wenn man hier ins Spital geht dann pumpen sie dich mit Medis voll weil sie meistens keine Ahnung haben was man hat. So warten wir jetzt noch einen Tag.
Hier in dem Ort könnten wir Land kaufen. Wir gehen mal am Montag schauen. Mann ein eigenes Zuhause hier wär schon ein kleiner Traum. Weit weg von Allem. Ein Surf Spot vor der Nase und gute Leute.
Leider fange ich an alle zu vermissen. Es ist wirklich schön hier… Echt… Das Leben ist uuuunglaublich entspannend, aber Freunde sind halt schon sehr wichtig!