Der diebische Varan

Die Hühner im Hintergrund halten sich zurück. Endlich ist der Dieb gefasst.

Normalerweise haben wir pro Tag immer 6-10 Eier. In letzter Zeit wurden es schlagartig weniger. Manchmal nur noch zwei Eier, manchmal gar keine mehr.

Vor zwei Tagen haben Amira und ich einen Varan im Hühnerstall gesehen. Der Fall ist klar, der Dieb ist ertappt worden.

Als wir uns dem Hühnerstall nähern, schafft er es irgendwie durch ein kaputtes Gitter raus und dann schafft er es auch noch aus dem Aussengehege raus. Er hat den Ausbruch geschafft indem er einfach panisch am Gitter entlang ging und nach irgend einem Ausweg suchte. Varane machen Hühner und Menschen nichts und sind sehr scheue Tiere. Nicht grad die Hellsten, aber trotzdem mag ich sie.

Heute ist der Varan wieder zurück, aber diesmal benimmt er sich irgendwie noch dümmer als das letzte mal. Ich sage Christelle sie soll mir schnell eine Schaufel bringen. Er schafft es wieder aus dem Hühnerstall, und läuft wieder auf die Stelle im Aussengehege zu, wo er es das letzte Mal rausgeschafft hat. Aber da stehe ich. Also versucht er panisch überall anders durchzukommen indem er den Kopf immer wieder durch das Maschengitter stösst. Als er den Kopf in der Nähe von mir durchstösst hole ich aus und treffe ihn mit der Schaufel promt auf dem Kopf!

Unglaublich. Ich habe einen Varan erschlagen. Man sieht dass er nur K.O. ist und noch atmet. Wir rufen schnell den Wächter. Er kommt, sieht den Varan und tötet ihn auf der Stelle!

Thomas und der Varan

Als Thomas und Mathilde im 2020 bei uns waren, war Thomas fast besessen davon, dass er einen Varan töten, und sein Fleisch kosten will. So lief er Tag-ein und Tag-aus immer mit einer Machete von Samba, wo sie logierten, zu uns, in der Hoffnung einen Varan erledigen zu können. Leider war es ihm in den drei Monaten nicht vergönnt einen zu töten.

Wir haben gehofft dass der Wächter ihn isst. Insgeheim hatte ich mich gefreut Varan zu essen. Ihre Ethnie isst keine Varane. Sie haben ihn der Familie gegeben und anscheinend haben ihn die Kinder gegessen. Immerhin hat die Geschichte für mich so ein einigermassen gutes Ende gefunden.

Eigentlich wunderschöne Tiere. Würden sie nicht unsere Eier klauen.

Des Leben und der Tod

Ich hasse es Tiere zu töten, aber schlussendlich esse ich Fleisch und Fisch. Dazu muss man ja ein Tier töten. Mir ist es lieber wenn es andere machen, aber das gehört halt dazu.
Leute welche nur im Supermarkt Fleisch oder Fisch einkaufen vergessen oder verdrängen nur zu gerne dass ihr Konsum mit dem Tod eines unschuldigen Tieres zusammenhängt. Aber so ist das Leben halt. Man kann nicht leben ohne zu etwas töten! Niemand. Und wenn jemand denkt dass Pflanzen keine Lebewesen sind, dann ist er eh nicht soweit das zu begreifen. Man kann höchstens mit Anstand und Mass konsumieren, aber man muss sich bewusst sein dass man durch das Leben automatisch auch den Tod von einem selbst und von Anderen in Kauf nehmen muss.